Die Musik hat einen guten Atem, ihr Verismo lässt schwelgen. Sänger und Publikum lieben dieses Werk, spricht man aber über Inhalt und Handlung macht sich Ratlosigkeit breit: zu kompliziert. Kommen dann noch die Noten ins Spiel und man gleicht Form und Inhalt ab, lässt sich feststellen, dass der dramatische Gehalt auf wackeligen Beinen steht: einmal viel Handlung und wenig Musik, ein anderes Mal viel Musik und wenig Handlung. Verdi, Wagner und den anderen Champions League-Komponisten kann man nahezu blind vertrauen, denn da stimmt alles. Und wie lässt sich nun aus einer Sängeroper mit ihren betörenden Melodien eine erzählbare und nachvollziehbare Geschichte erfinden? Man bleibt im Milieu der Eitelkeiten und erzählt die Geschichten der singenden Künstler auf ihrer Bühne. Die Welt dreht sich um sich selbst und nichts ist schöner als ein guter Bühnentod. Wirklich? In Szeged war das Sterben schön, eine k.u.k Stadt im Geiste seiner Majestät. Oft musste ich an die Kapuzinergruft von Joseph Roth denken. Unvergesslich.
Eine der irrwitzigsten Produktionen meines Leben. Das Konzept entstand mit Sebastian Ellrich im Zusammenspiel mit dem Videokünstler Torge Møller. Im...