Nabucco, Die Welt

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Freiburg, 9. Dezember 2012

Robert Zollisch über Nabucco

Besonders fasziniert hat mich 2012 die Aufführung von Verdis
„Nabucco“ im Theater Freiburg. Die wunderbare Musik, die
schlichte, aber eindrückliche Inszenierung, der Chor, der nicht nur
hervorragend singt, sondern auch durch seine Gestik mitreißt und
fesselt. Faszinierend ist auch die Einführung, die Regisseur Michael
Sturm vor der Aufführung gibt und die zum Verstehen dieser Oper
beiträgt. Er erläutert die Lebenslage, in der Giuseppe Verdi dieses
großartige Werk geschrieben hat: Nach Schicksalsschlägen in der
Familie steht Verdi vor der Depression, findet fast keine Kraft mehr
für seine zweite Quelle – die Musik. In dieser Situation hilft ihm sein
Glaube, seine Hinwendung zu Gott. Für ihn eine ähnliche Lage wie
für die Israeliten im Exil in Babylon. „Wir haben uns deshalb bei den
Proben gefragt: Wo kommt Gott in diesem Werk vor?“, berichtet der
Regisseur. Er macht uns im gewaltigen Gefangenenchor auf den
sanften Klang der Flöten aufmerksam. Wohl kaum jemand, der in
diesen sanften Stimmen an diesem Opernabend den Anruf Gottes
überhört. Ja, diese „Nabucco“-Aufführung bringt uns dem Himmel ein
Stück näher!